Was in Dermbach auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Haubergswald aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eine Terrain voller Bergbaugeschichte: Das Waldgelände um die ehemalige Stahlsteingrube "Guldenhardt" bei Dermbach war wieder einmal Ziel einer bergbaukundlichen Exkursion des Bergbaumuseums in Herdorf-Sassenroth.
20 Interessierte führte Referent Carsten Trojan zu auch heute noch sichtbaren Spuren, welche die Bergleute über Jahrhunderte hinterlassen haben. Neben Schächten und Stollen beeindruckte vor allem ein ehemaliger Tagebau, der sich heute als schluchtartige Pinge von 12 Metern Tiefe und 150 Meter Länge präsentiert. Carsten Trojan hat sich über Jahre hinweg mit der Geschichte dieser Grube besonders beschäftigt. Seine Erläuterungen und die Spuren in der Landschaft schufen zusammen das Bild eines ganz besonderen Bergwerks. Denn auf Grube "Guldenhardt" wurde einst Technikgeschichte geschrieben. Hier stieg man schon 1770 auf den Firstenbau um, bei dem das Erz von unten nach oben abgebaut wurde. Damals ein waghalsiges Unterfangen, insgesamt aber bahnbrechend für den Bergbau der Region. In der Grube lief auch 30 Jahre lang eine Wassersäulenmaschine des genialen Ingenieurs C.L. Althans, die das Wasser von tieferen Sohlen über Tage pumpte. Stauteich und Zuleitungsgraben kann man heute noch erkennen. Die Exkursion beschloss man mit einem Blick in den "Tiefen Guldenhardter Stollen".
Museumsleiter Achim Heinz zeigte sich begeistert: "Der Wert der Forschungen  Carsten Trojans zeigt sich immer mehr. Über das Bergbaumuseum wird diese Tour eine Station der "Eisenstraße Südwestfalen" und des "Geopark Westerwald-Lahn-Taunus." Beim Dermbacher Weiher wurde bereits eine Informationstafel der "Eisenstraße Südwestfalen" aufgestellt. Gruppen können diese Exkursion bereits beim Bergbaumuseum anmelden."

Foto:

Die Gruppe vor dem mittleren Stollen der Grube Guldenhardt

Bergbaumuseum - Exkursion zur Grube Guldenhardt