Abschied vom Achim Heinz beim Bergbaumuseum: »Sie haben dem Museum ein Gesicht gegeben«
Kreis Altenkirchen/Sassenroth. Viel Wasser ist in den vergangenen 36 Jahren durch die Heller in Sassenroth geflossen, fast genauso viel Herzblut war es etwas weiter oberhalb am Berg. Hier hat Achim Heinz dem Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen von der „Stunde null“ an seinen einzigartigen Stempel aufgedrückt und die Einrichtung zu einer überregional beachteten Erinnerungs- und Lernstätte entwickelt. Ende Juli ist der ehemalige Leiter in den Ruhestand gegangen, am Freitagmorgen nun erfolgte seine offizielle Verabschiedung. Die Verzögerung hatte einen einfachen Grund: Landrat Dr. Peter Enders wollte Heinz nach seinem Urlaub unbedingt persönlich die Entlassurkunde überreichen. Mit dabei bei der kleinen Feierstunde waren Ehefrau Martina Heinz, der 1. Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus, Referatsleiterin Stefanie Neuhoff, Personalratsvorsitzender Franz-Xaver Federhen, für die Stadt Herdorf der Beigeordnete Uwe Geisinger und für Sassenroth Ortsvorsteher Sven Dielmann.
Dr. Enders erinnerte daran, dass er vor vier Jahren bei seinem Amtsantritt eine Mappe in Händen gehalten habe. Darin enthalten: die ungewisse Zukunft des Bergbaumuseums. „Für mich stand damals sofort fest, dass wir einen Weg finden müssen, damit es hier weitergeht.“ Und der wurde auch gefunden: Achim Heinz bleibt dem Museum und damit den vielen Bergbaufreunden im Westerwald und Siegerland als Honorarkraft erhalten, bei eingeschränkten Öffnungszeiten. Und mittlerweile laufen auch Gespräche zwischen Kreis und Stadt Herdorf hinsichtlich einer inhaltlichen Weiterentwicklung.
„Der Bergbau ist etwas, was den ganzen Kreis betrifft, von Willroth bis Herdorf. Er ist die Substanz der Region“, betonte der Landrat. Nach einem kurzen Ausflug in die Vita von Achim Heinz, der nach einem Lehramtsstudium in Siegen beim Kreis gelandet war, wurde es dann persönlich: „Zuverlässig, pflichtbewusst und mit einem wahnsinnigen Engagement.“ So beschrieb Enders den ausgeschiedenen Museumsleiter. Heinz habe sich voll und ganz mit dem Museum identifiziert, sich in den 36 Jahren seines Wirkens enormes Fachwissen angeeignet und als Netzwerker, Berater und Pädagoge fungiert. Vor allem die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sei herausragend gewesen: „Sie haben dem Museum ein Gesicht gegeben“, so der Landrat.
Uwe Geisinger dankte Achim Heinz für die gute Zusammenarbeit und das Miteinander, während Ortsvorsteher Dielmann das maximale Lob aus lokaler Sicht aussprach: „Er ist einer von uns, ein Sassenrother.“ Achim Heinz habe großen Einfluss auf den Ort und seine Menschen ausgeübt, viele Projekte habe man gemeinsam verwirklicht. „Der ganze Ort bedankt sich bei Dir“, sagte der Ortsvorsteher und hatte dementsprechend eine ganze Kiste voller Geschenke von den Ortsvereinen mitgebracht.
Der Kreis könne sich glücklich schätzen, einen Mann wie Achim Heinz über all die Jahre in seinen Reihen gehabt zu haben – und auch weiterhin zu haben, meinte Franz-Xaver Federhen. Dass es auch nicht immer leicht gewesen sei, in einem „Satelliten“ fern des Kreishauses zu arbeiten, rief Stefanie Neuhoff in Erinnerung. Auch das habe er mit Bravour gemeistert.
Achim Heinz wollte angesichts der vielen lobenden Worte am Ende nur noch darauf hinweisen, dass kein „Einzelkämpfer“ ohne Unterstützung auskomme. Und das tat er, natürlich, mit einem uralten Motto der Bergleute: „Der Bergbau ist eines Mannes Sache nicht.“ Glück auf!