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02.04.2023

Medizincampus Koblenz: Initiatoren der Bundeswehr stellten Konzept in Altenkirchen vor - Region könnte profitieren

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Tauschten sich im Altenkirchener Kreishaus zum Medizincampus Koblenz aus und sahen sich natürlich auch im Kreishaus um: (von links) Oberstarzt Professor Dr. Robert Schwab, Generalstabsarzt Dr. Norbert Weller, Landrat Dr. Peter Enders und Generalarzt Dr. Jens Diehm. (Foto: Thorsten Stahl/Kreisverwaltung)

Altenkirchen/Koblenz. Es ist eines der Megathemen der Gegenwart: der Ärztemangel, vor allem im ländlichen Raum. Eine Ursache: Über Jahrzehnte wurde zu wenig ausgebildet, die Zahl der Medizinstudienplätze bundesweit zeitweise sogar zurückgefahren. Mit einem Medizincampus Koblenz könnte unter Federführung des dortigen Bundeswehrzentralkrankenhauses Abhilfe geschaffen werden. Geht es nach den Initiatoren, könnten bereits zum Sommersemester 2024 dort bis zu 48 klinische Plätze für Medizinstudierende der Universitätsmedizin Mainz zur Verfügung stehen.

Auf Einladung von Landrat Dr. Peter Enders stellten die Verantwortlichen der Bundeswehr das Konzept und seine Möglichkeiten im Altenkirchener Kreishaus vor: Generalstabsarzt Dr. Norbert Weller, Chef des Stabes, Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz, Generalarzt Dr. Jens Diehm, Kommandeur und ärztlicher Direktor des Bundeswehrzentralkrankenhauses (BwZK) Koblenz, und Oberstarzt Professor Dr. Robert Schwab, Beauftragter für Forschung und Wissenschaft des BwZK, erläuterten, dass mittelfristig in Koblenz jährlich rund 100 bis zu 120 Medizinstudenten die klinische Phase des Studiums, also vom fünften bis zehnten Semester, absolvieren könnten. Manpower und Infrastruktur wären verfügbar. Die Offiziere gehen davon aus, dass sich der Bund in erheblichem Maße an der Weiterentwicklung von Forschung und Lehre am Bundeswehrzentralkrankenhaus engagieren wird. Davon würde auch die Etablierung eines Medizincampus Koblenz profitieren, bei dem auch das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, das Katholische Klinikum Koblenz-Montabaur, die Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach und das Marienhaus-Klinikum Neuwied im Boot sind.

An der Universität Mainz gibt es pro Jahr etwa 450 Medizinstudienplätze, allerdings nur für den vorklinischen Teil bis zum vierten Semester. Für den anschließenden klinischen Teil gibt es in Mainz nur rund 280 Plätze, weitere maximal 40 sind in Trier entstanden, allerdings können dort nur Studenten des neunten und zehnten Semesters die klinische Phase absolvieren. Der Medizincampus Koblenz könnte also eine Lücke schließen und verhindern, dass Studierende ihr Glück anderswo in der Republik suchen müssen. 

Zudem sollen am Medizincampus Koblenz auch Sanitätsoffiziersanwärter ihre klinische Studienphase durchlaufen. „Für die Erfüllung dieser Aufträge brauchen wir Geld vom Bund. Davon könnte Rheinland-Pfalz profitieren“, so die Prognose der Offiziere. Gleichwohl: Das Konzept existiert bereits seit 2018. Die Tür, die sich dem Land Rheinland-Pfalz damit auf dem Weg zu mehr Medizinstudenten im Land bietet, ist weit geöffnet. „Es wäre wünschenswert, wenn das Land diesen Weg nutzt“, kommentiert Landrat Enders, der aus seiner Zeit als Berufssoldat am BwZK und als früherer gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion bestens mit dem Thema vertraut ist. „Jahrelang haben wir in Mainz auf mehr Studienplätze gepocht, jahrelang ist so gut wie nichts passiert. Jetzt liegt ein Konzept auf dem Tisch, dessen Umsetzung zum großen Teil von Berlin finanziert würde.“ Davon könne der gesamte Raum Mittelrhein-Westerwald profitieren. Enders will seine Landratskollegen in der Region nun für das Konzept sensibilisieren.



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