Welche Maßnahmen muss ich treffen, wenn ein mrsa positiver patient in die notaufnahme kommt?
Räumlich-funktionelle Anforderungen
Bestimmung eines bestimmten Behandlungsraum in der Notaufnahme/Ambulanz für die Pflege und Versorgung von MRSA-Patienten:
- Sparsame, zweckmäßige Ausstattung des Behandlungsraumes.
- Zusätzlich benötigte Materialien, Geräte, Medizinprodukte und Desinfektionsmittel bereitstellen.
- Kennzeichnung des Behandlungsraumes bei der Behandlung eines MRSA-besiedelten/-infizierten Patienten.
- Verbandswagen aus dem Behandlungsraum fahren und die benötigten Materialien auf einem Beistelltisch vorbereiten und herrichten.
- Die Anzahl der versorgenden Mitarbeiter-/innen auf das Notwendige reduzieren und zwischendurch nicht auswechseln.
- Zusätzlich benötigte Materialien, Geräte und Medizinprodukte bis nach erfolgter Desinfektion und Reinigung im Behandlungsraum.
Hygiene und Schutzmaßnahmen
Da der hauptsächliche Übertragungsweg von MRSA die Hände der Mitarbeiter/-innen sind, sind die Regeln der Händehygiene (auch nach Benutzung von Einmalhandschuhen) strikt einzuhalten. Eine hygienische Händedesinfektion ist somit nach jedem Kontakt im MRSA- Bereich notwendig. Hier ist jeder Einzelne für sich und eine sachgerechte Händedesinfektion verantwortlich!
Händedesinfektion
- Vor Betreten des Behandlungsraumes.
- Vor und nach jedem Patientenkontakt.
- Nach Kontakt mit erregerhaltigem Material.
- Nach Ablegen der Handschuhe.
- Vor Verlassen des Behandlungsraumes.
Einmalhandschuhe
- Bei möglichem Kontakt mit MRSA-kontamniniertem/-infiziertem Material, Sekret und Ausscheidungen Mund- und Nasenschutz.
- Beim Lagern/Umlagern, wenn der Patient eine stark schuppende Haut hat.
- Wenn der Patient bei nasaler Keimbesiedlung Auswurf hat und/oder hustet Schutzbrille.
- Bei Gefahr spritzender, MRSA-kontaminierter/infizierter Flüssigkeiten Schutzkittel.
- Bei direktem Pflege- und Behandlungskontakt.
- Beim Lagern/Umlagern.
- Bei der Intimpflege.
- Bei Verbandwechsel MRSA-kontaminierter/-infizierter Wunden.
- Bei der Blasenkathederisierung.
- Beim Umgang mit MRSA-kontaminierten/-infizierten Ausscheidungen.
Einmalpapiertücher
- Nach Niesen bei nasaler Keimbesiedlung, anschließend Händedesinfektion.
Transport/Verlegung des Patienten
- Transporte/Verlegungen auf das absolut Notwendige beschränken und im Vorfeld koordinieren.
- Die Zielabteilungen, z.B. Röntgen, unbedingt rechtzeitig vorinformieren, so dass diese entsprechende Maßnahmen planen können.
- Die Anzahl der am Transport/an der Verlegung beteiligten Mitarbeiter/-innen auf das Notwendige reduzieren und zwischendurch nicht auswechseln.
- Unterwegs und in der Zieleinrichtung den Kontakt mit anderen Patienten/-innen vermeiden.
- Wunden steril abdecken, evtl. vorher antiseptisch behandeln.
- Bei nasopharyngealer Besiedlung Mundschutz für Patienten, Einmalpapiertücher beim Niesen des Patienten.
- Beim Transport/ bei Verlegung Handschuhe tragen.
- Flächendesinfektion der Patiententrage.
Entsorgung, Desinfektion und Reinigung von Abfall, Ausscheidungen, Wäsche, Geräten und Pflegeutensilien
- MRSA-haltige Sekrete oder Ausscheidungen direkt in die Toilette oder die Steckbeckenspüle entsorgen.
- Abfall im Behandlungsraum sammeln und im geschlossenen Sack direkt in den Abfallcontainer entsorgen.
- Wäsche und Textilien im Behandlungsraum sammeln und im geschlossenen Sack direkt in den Wäschecontainer entsorgen, thermisch oder chemo-thermisch desinfizierend waschen (Desinfektiosmittel und Einwirkzeiten entsprechend der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V.; DGHM).
- Abschlussflächendesinfektion als Wischdesinfektion, bei Bedarf zusätzlich zwischendurch Flächendesinfektion.
- Geräte, Pflegeutensilien und Instrumente thermisch oder chemisch desinfizieren (Desinfektionsmittel und Einwirkzeiten entsprechend der VAH- Liste; Verbund für angewandte Hygiene).