Neues Kammerorchester setzt langjährige Tradition fort
Kreismusikschule gründet wieder Streicherensemble und lädt ambitionierte Musiker zum ersten Projekt ein
auf den ersten blick
Im neuen „Kammerorchester Westerwald-Sieg“ können ambitionierte StreicherInnen im Jugend- und Erwachsenenalter mitwirken.
Interessierte MusikerInnen können sich gerne beim Schulleiter Dimitri Melnik informieren und anmelden (02681/812281 oder dimitri.melnik@kreis-ak.de).
Die erste Probe findet am Mittwoch, dem 04. Mai um 19:30-21:30 Uhr im Raum 11 des Hauptgebäudes der Kreismusikschule in Altenkirchen (Hochstraße 3) statt.
Weitere Probentermine sind geplant. Am Samstag, 16. Juli, 17 Uhr, wird das Orchester dann im Rahmen des Fachbereichskonzerts der Streicherklassen der Kreismusikschule Premiere feiern.
organisatorisches
Organisatorisch hat sich das Leitungs-Duo für eine Mischform entschieden. „Tatsächlich geht die Tendenz weg vom regelmäßigen wöchentlichen Proben und hin zum Projektwesen. Das Ziel sind dann zwei, drei Konzerte, bevor das nächste Projekt beginnt. Für die erste Orchesterphase haben wir bereits einen Auftrittstermin am 16. Juli geplant und werden dafür ab dem 4. Mai mittwochs in Altenkirchen proben.
zum hintergrund
Am Anfang stand eine Idee: Wäre es nicht großartig, wenn die Kreismusikschule Altenkirchen wieder ein Kammerorchester hätte und damit nach etlichen Jahren der Pause wieder an eine bewährte Tradition anknüpfen würde? Ilka Tenne-Mathow gefiel dieses Ansinnen auf Anhieb. Die engagierte Geigenlehrerin stellte per Recherche schnell fest, dass es aktuell in der ganzen Umgebung kein solches Ensemble gibt. „Wir haben also beschlossen, ein klassisches Kammerorchester zu gründen und zunächst mit einem reinen Streicherensemble zu beginnen“, berichtet Ilka Tenne-Mathow. „Ich habe großen Spaß daran, mich als Dirigentin einzubringen. Nun suchen wir natürlich ambitionierte Musiker, die Lust haben, mitzumachen.“ Auch Schulleiter Dimitri Melnik zeigt sich begeistert. „Wegen Corona sind wir gerade in einer ganz eigenartigen Situation. Einerseits sind die Infektionszahlen hoch, andererseits gibt es eine Art Aufbruchsstimmung. Deshalb ist der Zeitpunkt günstig. Mit Ilka Tenne-Mathow haben wir zudem eine sehr erfahrene Dirigentin und Orchestermusikerin, bei der das Projekt bestens aufgehoben ist. Das freut mich sehr“, betont der Musikschul-Chef.
Das Musizieren im klassischen Orchester gehört seit der Gründung der Kreismusikschule vor 50 Jahren buchstäblich zum „guten Ton“. In mal längeren, mal kürzeren Phasen trafen sich fortgeschrittene Schüler, aber auch Lehrkräfte und musikliebende Privatleute zum gemeinsamen Proben. Zu den wichtigsten Formationen gehörten das „Westerwälder Kammerorchester“ unter Leitung des ersten Musikschulleiters Erwin Vollmer und die „Westerwälder Sinfonietta“, die von Klavier- und Kontrabasslehrer Franz Solbach dirigiert wurde. Ilka Tenne-Mathow und Dimitri Melnik sind sehr froh darüber, dass einige ehemalige und amtierende Lehrkräfte für das neue Orchester bereits gewonnen werden konnten. „Wir werden einige von diesen Profis auch als Leiter der Register proben einsetzen, damit sie die ihnen anvertraute Gruppe durch das Projekt begleiten. Es ist für die Mitwirkenden ganz wichtig, sich an einem erfahren Musiker orientieren zu können.“
Wer kann nun im neuen Kammerorchester mitspielen? „Wir sind offen für Menschen aus der gesamten Region“, sagt Dimitri Melnik. Ilka Tenne-Mathow setzt vor allem auf WiedereinsteigerInnen, die als Musikschüler gute Leistungen erzielten und dann schul- oder berufsbedingt aussetzten. „Gerade in der Pandemie gab es viele Anmeldungen von Erwachsenen, die das Instrument wieder auspacken oder neu beginnen wollten. Das Kammerorchester richtet sich deshalb vor allem an ehemalige Schüler der Kreismusikschule sowie Jugendliche und Erwachsene, die früher in einem Orchester gespielt haben und eine schöne Erinnerung an diese Zeit hegen.“ Da das von Ilka Tenne-Mathow geplante Programm einem konzertanten Anspruch genügen soll, sind entsprechende instrumentale Kenntnisse Voraussetzung. „Die ,Kleine Nachtmusik` von Mozart muss man spielen können“, erklärt die Geigerin.
© Julia Hilgeroth